Konsum

Wir haben uns lange mit dem Thema Textilkonsum auseinandergesetzt und möchten diese Überlegungen und Schlussfolgerungen gerne mit euch teilen. Im Folgenden könnt ihr euch einen Überblick über das Thema verschaffen, mehr über unsere Leitlinien erfahren und weiteres über nachhaltige Unternehmen lesen.

Nachhaltige Entwicklung und Textilkonsum: Wie geht denn das?

Unter nachhaltiger Entwicklung ist eine solche Entwicklung zu verstehen, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“1 Das bedeutet, dass auch Unternehmen und einzelne Personen bereits heute eine Verantwortung für das eigene Handeln haben und demnach erkennen und ernst nehmen sollten. Nachhaltige Entwicklung findet global statt und schließt somit Folgen in Entwicklungs- und Schwellenländern ebenso ein, wie externe Effekte, die aus der Tätigkeit eines Unternehmens resultieren. Im 3-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung werden. ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichrangig betrachtet und sollten bei jeder Handlung ausreichend berücksichtigt werden.
Im Zuge der Industrialisierung wurde das Produzieren von Kleidung immer kostengünstiger und es wurden neue Materialien entwickelt, die schneller und zu geringeren Preisen verarbeitet werden konnten als Naturfasern wie Hanf oder Leinen. Durch die ständige Verfügbarkeit günstiger, modischer Bekleidung stieg die Nachfrage und immer mehr Unternehmen, die bis vor einigen Jahrzehnten noch in Europa haben fertigen lassen, verlagerten ihre Produktion in Billiglohnländer in Asien und Afrika. Dies hatte weitere Preissenkungen zufolge. Mittlerweile haben einige Modeketten bis zu 12 Kollektionen im Jahr, das heißt, KonsumentInnen finden 12-mal im Jahr vollkommen neue Artikel in den Geschäften vor. Durch die kurzen Kauf- und Tragzeiten wird eine künstliche Verknappung hergestellt, zudem wird durch Medien und customized Advertising eine gewisse Exklusivität inszeniert. Die Slow-Fashion-Branche stellt hierzu eine Gegenbewegung dar.

Lieferkette

Bekleidung aus Biomaterialien kann in den selben Produktionsstätten wie Fast-Fashion gefertigt werden. Die jeweiligen Zertifizierungssiegel gewährleisten, dass die verwendeten Rohstoffe biologisch angebaut wurden und teilweise ebenfalls der Verarbeitungsprozess ökologischen Mindeststandards unterliegt. Fair produzierte Bekleidung wird häufig aus Biomaterialien gefertigt, allerdings liegt das Augenmerk bei Fairwear auf sozialen Bedingungen im Herstellungsprozess. Teil der Supply-Chain sind im Fashion-Sektor häufig Export-, Großhandels- und Subunternehmen. Demnach hat der Textileinzelhandel die Möglichkeit, auch Biobekleidung vom Großhandel abzunehmen. In der Regel ist dies allerdings eher bei Fast-Fashion-Konzernen üblich. Diese führen in ihrem Sortiment neben Bekleidung aus konventionell angebauten und verarbeiteten Rohstoffen auch Artikel mit Bio-Siegel.

Unternehmen, die sich Slow-Fashion verschrieben haben,1 legen großen Wert auf transparente Lieferketten. Um dies zu gewährleisten pflegen sie eine Face-to-Face-Mentalität, besichtigen die Produktionsstätten, kennen NäherInnen, Fabrikbesitzer­Innen, Zuliefer- und Zwischenhandelsbetriebe und teilweise sogar die Bauern und Bäuerinnen, die die verwendeten Rohstoffe liefern. Um dieses Netzwerk durchschaubar zu halten, ist es meist klein. Die Label sind häufig in Europa ansässig und lassen überwiegend in herkömmlichen Produktionsländern wie China, Bangladesch und Indien fertigen. Ein Grund hierfür sind soziale Initiativen zur Stärkung der örtlichen Wirtschaft. Sie liefern ihre Produkte über eigene Verkaufsstellen, online, oder über den Fachhandel direkt an EndkonsumentInnen. Allerdings sind die produzierten Stückzahlen wesentlich geringer als im Fast-Fashion-Sektor. Dies fördert die Transparenz in der Lieferkette beträchtlich. Designs und Kollektionen werden, vom allgemeinen Trend inspiriert, oft von den Labeln selbst kreiert und in ausgesuchten Produktionsstätten in Auftrag gegeben. Seit einigen Jahren etablieren zudem sich immer mehr Zwischenhandels- und Produktionsbetriebe, die ihr gesamtes unternehmerisches Handeln darauf auslegen, ausgereiftes und nachhaltiges Supply-Chain-Management vom Rohstoffanbau bis zur Auslieferung der fertigen Waren zu verrichten.2 Die so genannten B2B-Retailer überzeugen sich dann von der Warenqualität gelieferter Produktproben, um im Anschluss eigene Orderkataloge für den Einzelhandel anzufertigen. Textilfachhandel inklusive Fair-Fashion-Stores bestellen, wie marktüblich, mit einem Vorlauf von bis zu neun Monaten Ware für die übernächste Saison. Um optimale, ausgewogene Kapazitätsauslastungen zu erreichen, werden im Anschluss die georderten Mengen inklusive kalkulierter Depotvorräte über Monate hinweg hergestellt.

Material und Produktion

Seit einigen Jahren geht der Trend von Baumwolle zu synthetischen Materialien wie Polyester und Polyacryl, welche aus Erdöl hergestellt werden. Diese sind aufgrund ihrer schnellen Produktion, vielseitiger Verwendungsmöglichkeiten und unkomplizierter Pflege im Bekleidungssektor äußerst beliebt. Auch spielt der niedrige Preis eine große Rolle, weshalb dieser Rohstoff vorwiegend im Niedrigpreissektor der Fast-Fashion-Industrie verwendet wird. Neben Baumwolle und erdölbasierten Synthetikfasern werden für Bekleidungstextilien noch synthetische Fasern auf Zellulosebasis und Naturfasern wie Leinen und Hanf verwendet. Erstgenannte kamen ebenfalls überwiegend in der Fast-Fashion-Industrie zum Einsatz, erhalten nun aber auch Einzug in die Ökobranche. Tencel® und Viskose, insbesondere Modal, also Fasern aus Holz, unterliegen im Slow-Fashion-Sektor strengen Kriterien; Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, ökologische Weiterverarbeitung, inklusive Farben und chemischer Hilfsmittel. Dadurch gewinnt die Branche ein tolles Material hinzu, welches sich bestens für Funktions- und Sportbekleidung eignet. Leinen, Hanf und weitere Naturfasern aus der Nische (Brennnesselstoff, Bananenfasern) werden hauptsächlich im Slow-Fashion-Sektor verwendet. Hier finden auch diverse Forschungen zu Recyclingfasern statt. Verwertete PET-Flaschen, aus dem Meer gesammelter, zu Garn verarbeiteter Plastikabfall (Econyl®) und Upcycling-Stoffe sind hier beispielsweise zu nennen. Nichtsdestotrotz bestehen noch knapp 30 % der konventionellen Bekleidung aus Baumwolle.1
In der Weiterverarbeitung, der Veredelung, werden im Slow-Fashion-Sektor im Gegensatz zur Fast-Fashion-Industrie geringere Mengen chemischer Substanzen auf den Stoff gegeben und hierbei darauf geachtet, dass diese haut- und umweltverträglich sind. Zum einen ist der Einsatz vieler herkömmlicher Chemikalien im biologischen Landbau sowie für GOTS-zertifizierte Textilien untersagt, zum anderen ist es ein Anliegen der KonsumentInnen und Label. Unterschiede finden sich auch beim Baumwollanbau, da im Ökolandbau die Verwendung von Nitrat-, Ammonium- und Harnstoffdünger sowie leicht löslicher Phosphordünger untersagt ist. Bei konventioneller Baumwolle werden chemische Düngemittel in großen Mengen auf die Felder gegeben, um Missernten zu vermeiden und hohe Erträge zu erzielen. Diese Pestizide schwächen jedoch die Biodiversität der Natur, die Resilienz des Ökosystems und gelangen zudem in das Grundwasser der Anbauregionen und weit darüber hinaus. Des Weiteren sind FeldarbeiterInnen häufig ohne Schutz tätig.2 Im zertifizierten Biobaumwollanbau werden bis zu 60 % weniger Wasser benötigt, da durchdachte, komplexe Bewässerungssysteme verwendet werden. Das Saatgut ist altbewährt und darf nicht genmanipuliert sein3. Neben Baumwolle wächst auch anderes Kraut auf den Plantagen. Diese Biodiversität soll die Resilienz der Felder erhöhen. Allerdings ist auch bei Biobaumwolle zwischen verschiedenen Intensitäten und Auflagen zu unterscheiden. Der Organic Content Standard4 kontrolliert und zertifiziert lediglich den Biobaumwollanteil in Produkten. Einsatz von Pestiziden und Chemikalien während der Produktion der Textilien sowie die Arbeitsbedingungen auf dem Feld und in der Fabrik werden nicht bewertet. Der Global Organic Textile Standard5 prüft ökologische und soziale Belange in allen Stufen von Anbau und Produktion. Rund 80 % der derzeit angebotenen Biobaumwoll-Bekleidung ist OCS-zertifiziert, nur 20 % genügen den strengen Reglements des GOTS-Zertifikats6. Hauptanbaugebiete von Baumwolle, konventionell und biologisch, sind Länder in den Tropen und Subtropen, überwiegend nördlich des Äquators. Diese Zone wird auch Cotton-Belt genannt. China, Indien, Usbekistan, Pakistan, USA, Türkei, Brasilien, Australien gehören zu den größten Produzenten von Baumwolle.7
Weitere Veredelungsprozesse sollen die Eigenschaften des Materials verbessern, es einlaufsicher, glänzend, wasserabweisend oder pflegeleicht machen. Natronlauge und Ammoniak sorgen für Glanz, bügelleicht werden Kleidungsstücke unter anderem durch Formaldehyde. Zum Imprägnieren werden ebenfalls Chemikalien auf das Textil gegeben, wozu die Stoffe beispielsweise in ein Alaun-Bad getaucht werden. Alaun ist ein Kalium-Aluminium-Sulfat, welches im dringenden Verdacht steht, die Erkrankung an Alzheimer und Krebs zu fördern. Daher sollte mit dieser, hierzulande als Hausmittel in der Apotheke erhältlichen Substanz kein Textil behandelt werden, welches unmittelbaren Hautkontakt hat. Alle Veredelungsprozesse mit denen der Einsatz von chemischer Substanzen einhergeht, können umwelt- und gesundheitsbelastend sein. Teilweise sind die verwendeten Substanzen krebserregend und können bei ArbeiterInnen und EndkonsumentInnen Allergien und Hautreizungen hervorrufen.8 Gerade die in der Europäischen Union geltenden Arbeitssicherheitsbestimmungen zum Einsatz von und Umgang mit derartigen Substanzen sind streng und werden von verschiedenen Instanzen kontrolliert. Diese Vorschriften gelten jedoch nicht in den Herstellungs- und Verarbeitungsländern, in denen der Großteil der Bekleidung für den europäischen Markt gefertigt wird. Oft fehlen hier auch notwendige Kenntnisse für den richtigen, ungefährlicheren Umgang mit den Chemikalien. Es werden oft keine Schutzanzüge bereitgestellt, oder es herrscht Unkenntnis über Notwendigkeit dieser. Zudem stehen die ArbeiterInnen teilweise unter Zeitdruck, werden nach Akkord bezahlt und wollen keine Arbeitszeit mit Umziehen verschwenden, in der sie Stückzahlen fertigen müssen. Auch mangelnder Schutz der Umwelt, fehlende Auflagen sowie Kontrollen begünstigen die fatalen Auswirkungen der Bekleidungsindustrie auf die Natur. Kontaminiertes Abwasser wird aus den Fabriken und Ledergerbereien in die anliegenden Flüsse geleitet, Grundwasser somit verschmutzt und Trinkwasser knapp.9

Preise und Reise

Der Transport der Stoffe und Kleidungsstücke von einem Bearbeitungsort zum anderen geht mit hohen Treibhausgasemissionen einher, Textilien legen noch vor Gebrauch von EndkonsumentInnen mehrere 10.000 Kilometer zurück. Der Grund hierfür ist Preisdumping. Sind die Kosten der Verschiffung vom Anbauland in ein Verarbeitungsland günstiger als die Differenz des im Anbauland mehr zu zahlenden Lohns an ArbeiterInnen, werden weitere Verarbeitungsschritte ausgelagert. Durch die dortigen Niedriglöhne ist es auch dazu gekommen, dass Bangladesch, Indien und China den Großteil der Bekleidung fertigen. In Bangladesch belief sich der monatliche Bruttomindestlohn einer Helferin (niedrigste Lohnstufe) im Januar 2014 auf 51 Euro (5.300 Taka). Dieser wurde im Zuge der aufgedeckten, medial beleuchteten Missstände in Billigproduktionsländern nach dem Einsturz des RanaPlaza-Gebäudes im Jahr 2013 von 3.000 Taka angehoben. Zwar entsprechen die dortigen Lebenshaltungskosten nicht den westlichen, allerdings lag der Existenzlohn in diesem Land zu der Zeit bei 25.687 Taka (etwa 246 Euro). 1 Dies zur Veranschaulichung.
Im Slow-Fashion-Bereich werden viele Verarbeitungsschritte möglichst an einem Ort durchgeführt. So verfügen ArbeiterInnen über mehr Wissen, sind unabhängiger und steigern ihren Wert auf dem Arbeitsmarkt. Die Wertschöpfung bleibt im jeweiligen Land, was die Wirtschaftskraft des Landes signifikant steigert. Bemühungen bezüglich Sozial- und Umweltverträglichkeit der Produktionsprozesse der Slow-Fashion-Label, die dort produzieren lassen, sind fruchtbarer. Des Weiteren ist die Lieferkette weniger intransparent, Kontrollen lassen sich mit weniger Hürden durchführen und Wege der Produkte schneller zurückverfolgen.

(Faire) Arbeitsbedingungen

Als ein weiterer, wichtiger Punkt ist hier die Verantwortungsübernahme zu nennen. Die Katastrophen in den Bekleidungsfabriken in Bangladesch, Indien und China, welche in den letzten Jahren immer wieder für Aufsehen und Bestürzung sorgten, haben aufgezeigt, dass die Supply-Chains der konventionellen Bekleidungsindustrie komplex, wenig transparent und teilweise nicht zurückzuverfolgen sind. Die überwiegend aus Amerika und Europa stammenden auftraggebenden Konzerne, also Modeketten, Marken- und Großhandelsunternehmen weisen jede Verantwortung von sich mit der Begründung, sie würden den Zulieferbetrieben und deren Zertifikaten vertrauen, sie seien schließlich geprüft und kontrolliert. Diese und ihre Subunternehmen wiederum sehen die Schuld bei den auftraggebenden Konzernen aus dem Westen, da sie die Preise so sehr drücken, dass menschenwürdige Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung nicht möglich seien. Die Produktionsbetriebe, welche die Zertifizierungen und Kontrollen (z.B. TÜV) zahlen müssen, gleichzeitig aber finanziell dazu gezwungen sind, solche Dumping-Aufträge annehmen, sehen ebenfalls die auftraggebenden Unternehmen in der Pflicht. Die EndkonsumentInnen sind sich zwar oft bewusst, dass kein menschenwürdiger Lohn zustande kommen kann, wenn ein T-Shirt nur fünf Euro kostet, allerdings scheint die Kausalitätskette zu lang, um eine Änderung im Konsumverhalten zu bewirken.

Zahlen aus dem Kleiderschrank

19 % der gekauften Textilien werden teilweise kein einziges Mal angezogen, in Summe sind das in Deutschland eine Milliarde Kleidungsstücke. Das Institut Nuggets Market Research & Consulting GmbH hat im September 2015 im Auftrag von Greenpeace eine Online-Umfrage zum Kleidungskonsumverhalten durchgeführt.1 Befragt wurden 1.011 Personen zwischen 18 und 69 Jahren in Deutschland zu ihrem Umgang mit Bekleidung. Fast die Hälfte der befragten Personen besitzt 50 bis 100 Kleidungsstücke, ein Drittel hat zwischen 100 und 300 Teile im Schrank. Parameter, welche die Menge beeinflussen sind Geschlecht, Einkommen, Bildung und Herkunft. Frauen haben im Durchschnitt knapp 45 Textilien mehr als Männer. Insgesamt gibt es in der Grundgesamtheit der befragten Bevölkerungsgruppe 5,214 Mrd Kleidungsstücke, demnach besitzt jede Person im Schnitt 95,3 Textilien. Davon werden 1,893 Teile regelmäßig, mindestens einmal alle drei Wochen getragen und 1,291 hin und wieder, mindestens einmal alle drei Monate. Ungefähr 40 % der Kleidungsstücke werden seltener als alle drei Monate bis gar nicht getragen. Aussortiert wird die Ware bei den meisten Personen, wenn sie verschlissen ist oder nicht mehr passt. Fast die Hälfte der befragten Personen sortieren Kleidungsstücke aus, wenn sie nicht mehr gefallen, oder nicht dem aktuellen Trend entsprechen. Die europäische Bevölkerung besitzt überdurchschnittlich viel Bekleidung, was zum einen dem übermäßigen Konsum in der westlichen Zivilisation geschuldet ist und zum anderen der Tatsache, dass Kleidung seit Jahrhunderten Teil einer jeden Kultur ist. Das Kaufen von Produkten wird mit Glück und Befriedigung assoziiert, häufig dient es der Kompensation von Unzufriedenheit, Traurigkeit und tröstet bei Kummer. Anstatt die eigene Persönlichkeit mit Kleidung zu unterstreichen, soll sie die eigene Persönlichkeit darstellen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen versuchen Nicht­regierungsorganisationen und Verbraucherzentralen die westliche Gesellschaft aufzuklären und dazu zu bewegen, die bereits gekaufte Ware pfleglich zu behandeln, lange und umsichtig zu nutzen und danach weiterzugeben. Allem voran stellen diese Kampagnen ein Suffizienzverhalten, welches Genügsamkeit und die Vermeidung von Überflüssigem fordert. Langsam findet diese Bewegung auch ihren Weg in die Bekleidungsbranche. So etablieren sich Apps und Websites, über welche ausrangierte Kleidung verkauft werden kann. Hierbei sollte allerdings darauf geachtet werden, keine so genannte Reboundeffekte zu erzeugen, indem der Konsum durch diese vermeintlich zusätzliche Einnahmequelle gesteigert wird. Durch das wachsende Bewusstsein für nachhaltig produzierte Bekleidung, schadstofffreie Textilien und faire Arbeitsbedingungen steigt hier die Nachfrage im Ge- und Verbrauchsgütermarkt. Der Marktanteil GOTS-zertifizierter Kleidungsstücke am Gesamtmarkt ist äußerst gering. Daher sollte, neben dem Ansatz der Weiterverwendung und Suffizienz in Privat­haushalten, der Ansatz von Wirtschaftsformen mit konsequent nachhaltigen Geschäftsprozessen und Sortimenten verfolgt werden. Klassische KonsumentInnen sind so eher zum Kauf ökofairer Produkte zu bewegen, als den generellen Verzicht auf Konsum auszuloben.

Dies, liebe LeserInnen, ist der Grund, weshalb ihr bei uns ökofaire Bekleidung aus einem ganzheitlich nachhaltigen Geschäftskonzept kaufen könnt.

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1 Hauff 2015
2 Im Folgenden Label genannt
3 Remei AG (zuletzt geprüft am 24.08.18)
4 Scharf, S. (2012)
5 Greenpeace e.V. (zuletzt geprüft am 24.08.18)